In den meisten Gärten gehört die Hecke einfach dazu. Sie dient einerseits der Begrenzung des Grundstücks, schafft Privatsphäre, sieht gut aus und hält nicht selten neugierige Blicke von Nachbarn fern. Die Hecke ist also rundherum ein wichtiges Gewächs, auf das wohl niemand verzichten möchte. Das Problem ist mitunter die Pflege. Denn wenn die Hecke erst einmal gut angewachsen ist, dann muss sie in regelmäßigen Abständen geschnitten werden.
Mit einer Heckenschere ist ein Rückschnitt zwar relativ komplikationslos, doch ein wenig Zeit muss hierfür schon geopfert werden. Außerdem ist es auch so, dass viele Fehlerquellen lauern. Es mag auf den ersten Blick nicht so aussehen, doch die meisten Hecken sind sehr anspruchsvoll. Will heißen, dass es auf den richtigen Zeitpunkt ankommt, an dem die Hecke zurückgeschnitten wird. Darauf geht dieser Beitrag ein wenig genauer ein, damit Hobbygärtner möglichst einfach und effektiv die Pflege der Gartenhecke realisieren können.
Vorsicht bei jedem Heckenschnitt
Es mag so einfach klingen, doch niemand kann die Heckenschere in die Hand nehmen und einfach loslegen. Geht es um Form, Breite und Größe gibt es nämlich strikte Richtlinien, an die sich Gärtner auch halten müssen. Es ist beispielsweise sehr wichtig, dass ausreichend Abstand zum Nachbarsgrundstück gehalten wird. Die Vorgaben sind je nach Bundesland relativ unterschiedlich. Im Zweifel ist also etwas Recherche nötig, bevor der neue Heckenschnitt zu rechtlichen Problemen führt. Kleiner Tipp am Rande: Zwischen dem 01. März bis zum 30. September sollte die Heckenschere im Gartenhüttchen verbleiben. Nicht nur, dass die Gartenhecke nicht geschnitten werden sollte, es ist sogar verboten. Grund dafür ist der Vogelschutz, denn in diesem Zeitraum nisten Vögel. Das Verbot dient demzufolge dazu, dass die Vögel auch weiterhin in aller Ruhe und vor allen Dingen vollkommen geschützt nisten. Wer dagegen verstößt, riskiert teils sehr hohe Bußgelder, die auch schon vielerorts verhängt wurden.
Heckenschneiden will gelernt sein
Soll die Hecke geschnitten werden, darf dies nur stattfinden, wenn die Sonne gerade nicht zu sehr scheint. Käme die Heckenschere an sonnenreichen Tagen zum Einsatz, würde die Hecke sich schlimmstenfalls einen Sonnenbrand zuziehen. Das ist tatsächlich ein Problem, meistens erholen sich Gartenhecken hiervon nur sehr mühsam. Vor dem ersten Schnitt ist die Hecke selbst gründlich zu inspizieren. Es könnte sein, dass Vögel in der Hecke nisten und aktuell auch noch dort leben. Der Schnitt der Hecke muss möglichst akkurat ausfallen.
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Es sieht reichlich seltsam aus, wenn die Hecke einmal höher ist und dann wieder nach unten abfällt. Experten raten dazu, die Hecke mithilfe einer Schnur zu schneiden, die als Hilfsmittel aufgespannt werden muss. Dies hat den Vorteil, dass in aller Ruhe gearbeitet werden kann. Niemals müsste befürchtet werden, dass die Gartenhecke ungleichmäßig aussieht. Mit einer elektrischen Heckenschere wird in Wuchsrichtung geschnitten. Je gleichmäßiger Hobbygärtner arbeiten, desto besser. Denn so werden Löcher in der Hecke vermieden, die negative Folgen auf den Sichtschutz hätten. Mit ein wenig Umsicht ist der Schnitt der Hecke keine Herausforderung und im nächsten Jahr besticht die Gartenhecke wieder mit einer wunderschönen Optik.
Der Pflanzschnitt bei neuen Hecken
Wurde eine Hecke gerade erst angelegt, handelt es sich bei dem ersten Schnitt um den sogenannten Pflanzschnitt. Es geht darum, dass die Gartenhecke unmittelbar nach dem Pflanzen einmal sehr stark zurückgeschnitten wird. Das soll bewirken, dass sie von unten besonders dicht wächst und an Stärke gewinnt. Danach ist es wichtig, dass die Hecke ausreichend Wasser bekommt, weil sie in dieser Phase besonders auf Wasser angewiesen ist. Nur so kann sie gut und dicht anwachsen. Grundsätzlich ist der Pflanzschnitt bei allen Heckenarten von enormer Wichtigkeit. Je nach Hecke fällt der Schnitt selbst aber sehr unterschiedlich aus. Statt einer Hecke kann natürlich auch ein Zaun gesetzt werden.
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Empfindliche Hecken wie Liguster sollten rund zwei Drittel der Länge verlieren.
Es ist sehr simpel, doch wer schon bei dem Pflanzschnitt auf wichtige Aspekte achtet, der stellt sicher, dass die Hecke sich von Beginn an gut entwickelt. Das ist wiederum wichtig, damit die Gartenhecke irgendwann auch ihre stattliche Höhe erreicht und eine gute Figur macht. Sollte schon in der Anfangszeit die Pflege zu kurz kommen, ist das schon innerhalb kürzester Zeit sichtbar und lässt sich oftmals nicht mehr beheben. Das soll mit Sicherheit nicht so sein. Immerhin wirkt sich die Hecke auf den ganzen Garten aus. Eine ungepflegte und löchrige Gartenhecke würde also negative Auswirkungen auf die ansonsten so idyllische Atmosphäre haben. Dabei ist die Heckenpflege sicherlich keine große Sache, solange sich Gärtner an die grundlegenden Punkte halten.
Der Heckenschnitt im Sommer
Im Sommer kann die Hecke ab Ende Juni geschnitten werden. Insbesondere für alle Pflanzen, die Laub abwerfen, ist dieser Schnitt sehr wichtig. Es sollte sich um einen möglichst schattigen Tag handeln. Zu viel Sonne ist nämlich problematisch, da die Hecke sich einen Sonnenbrand holen könnte. Das verursacht dauerhafte Schäden und sieht obendrein nicht schön aus. Bei einem Sommerschnitt werden vorrangig die Spitzen geschnitten. Das reicht grundsätzlich bereits aus. Wer seine Hecke in Form bringen möchte, kann das ebenfalls tun.
Der Schnitt im Winter
Im Winter sieht es schon ein wenig anders aus. Bei einem Winterschnitt darf weit in die Hecke reingeschnitten werden. Rund zwei Drittel sind zu entfernen, das betrifft auch das alte Holz. Dieser Heckenschnitt darf nur an frostfreien Tagen stattfinden, bei Frost ist von einem Heckenschnitt Abstand zu nehmen. Ähnlich wie an besonders sonnigen Tagen könnte die Hecke sonst einen Schaden nehmen. Temperaturen von rund zwei Grad im Minusbereich sind aber grundsätzlich gar kein Problem.
Einzig Blütensträucher dürfen im Winter nicht mehr geschnitten werden, weil sonst im Sommer die Blütenpracht nicht mehr so opulent ausfallen würde.