Sa.. März 15th, 2025
Obstbaum richtig veredeln

Die Veredelung von Obstbäumen beschränkt sich nicht auf einzelne Sorten, sondern dient der Verbreitung aller Sorten. Es gibt beispielsweise sehr viele Obstsorten, die gar nicht mehr im Handel verfügbar sind. Würden diese nicht veredelt werden, dann gäbe es diese Bäume irgendwann schlicht nicht mehr. Es ist also eine wichtige Angelegenheit, dass seltene Obstbäume veredelt werden. Es geht aber nicht nur um den Erhalt, sondern auch die Verbreitung.

Obendrein kann mit der Veredlung jede Obstsorte perfekt optimiert werden. Allerdings handelt es sich auch um eine relativ anspruchsvolle Vermehrungsmethode. Anfängern ist deswegen anzuraten, sich im Voraus gründlich zu informieren. Die einfachste Methode nennt sich Kopulation. Doch auch hierbei gibt es wahrlich keine Garantie auf Erfolg. Das sollte im Vorfeld jedem klar sein, der sich an die Veredlung wagt. Der Ursprung der Veredlung geht grundsätzlich sehr weit zurück. Seit mehr als 3.000 Jahren werden Obstbäume auf diese Weise erhalten.

Der Grund ist relativ einfach zu erklären. Es kommt immer wieder vor, dass ein Apfelbaum zum Beispiel viel zu kleine Früchte trägt. Die kleinen Äpfel sehen nicht nur komisch aus, sie sind auch weniger aromatisch und deswegen entsprechend unbeliebt. Das ist aber nicht unbedingt das Ende, der Apfelbaum kann nämlich mit anderen Sorten veredelt werden. Die logische Folge sind leckere, große und schmackhafte Äpfel, die endlich wieder gut ankommen.

Das ist natürlich vor allem praktisch, wenn sich im heimischen Garten Fruchtbäume befinden, die nicht den Genuss offenbaren, den sich Gärtner versprechen würden. Es ist kaum mit dem Aufwand vergleichbar, der nötig wäre, einen neuen Baum zu pflanzen. Außerdem würde ein neuer Obstbaum auch erst in vielen Jahren seine erste Frucht tragen. So lange möchte garantiert niemand warten.

Die Vorbereitungen vor der Veredelung

Bevor ein Obstbaum umveredelt werden kann, sind ein paar Vorbereitungen zu treffen. Schon im Winter ist es empfehlenswert, sich nach geeigneten Sorten umzusehen. Es sind auch einige Arbeitsmaterialien nötig, die rechtzeitig anzuschaffen sind. Die Edelreiser müssen allerspätestens im Frühjahr geschnitten und gelagert werden, damit zur Veredelung auch alles passt. Insbesondere die Recherche sollte gründlich erfolgen. Es gibt viele Obstbäume, die veredelt werden können, doch dabei muss auch immer einiges beachtet werden. Als Anfänger ist das von enormer Wichtigkeit. Wer falsch vorgeht, beschädigt den Obstbaum schlimmstenfalls. Das kann tats ächlich Folgen haben, die nicht mehr zu beheben sind. Folgendes Werkzeug ist zur Veredelung notwendig:

  • Astschere
  • Baumsäge
  • Abziehstein
  • Baumwachs
  • Pfropfmesser
  • Handschuhe

Die richtige Veredlung der Obstbäume

Wie schon einmal erwähnt, gibt es verschiedene Methoden, die im Bereich der Veredlung Anwendung finden. Als Laie sollte aber die Kopulation gewählt werden, alle anderen Veredlungsmethoden sind noch weitaus anspruchsvoller. Wer sich dennoch an anderen Methoden versucht und nicht ausreichend Kenntnisse besitzt, geht das Risiko ein, dass es nicht klappt. Für die Veredlung braucht es Edelreis. Bestenfalls handelt es sich hierbei um einen einjährigen Langtrieb, dieser verspricht besonders gute Erfolge.

Der Edelreis wird als Erstes auf eine möglichst geeignete Unterlage abgelegt. Bevor es losgeht, muss unbedingt sichergestellt werden, dass es sich bei den Pflanzenteilen um die gleichen Sorten handelt. Wenn dem nicht so ist, dann muss von einer Veredlung Abstand genommen werden. Fakt ist auch, dass ein Apfelbaum nicht mit einem Kirschbaum veredelt werden kann. Auch wenn es interessant erscheinen mag, ein Experiment lohnt gar nicht erst. Je mehr die Pflanzen miteinander verwandt sind, desto erfolgsversprechender ist das Vorhaben auch. Außerdem lässt sich durch die Verwandtschaft ein richtig intensiver Genuss erzeugen, der keineswegs mit Waren aus dem Supermarkt vergleichbar wäre.

Bestenfalls weist der Edelreis eine Länge von zehn Zentimetern auf, denn dann ist ein einfacher Ablauf garantiert. Dicker als ein Bleistift sollte er im Übrigen nicht sein. Edelreis und Unterlage werden mit einem sechs Zentimeter langen Schnitt versehen. Schließlich fügen Gärtner die beiden Teile zusammen und fixieren sie mit Baumwachs. Es darf ruhig ein bisschen mehr Baumwachs zum Einsatz kommen. Hauptsache ist, dass alles gut hält. Es ist wesentlich, dass die Arbeit gründlich durchgeführt wird. Die Schnittstellen dürfen unter keinen Umständen mit den bloßen Händen berührt werden. Außerdem sind die Stellen möglichst sauber zu halten. Wie lange es nun dauert, bis die beiden Teile zusammenwachsen, lässt sich pauschal kaum sagen, dazu sind zu viele Aspekte involviert. Doch mit dieser Methode der Veredelung sollte das Vorgaben grundsätzlich klappen. Spätestens in einem Jahr ist vielleicht auch schon ersichtlich, ob das Vorhaben funktioniert hat. Manchmal geht es sogar noch schneller.

Der ideale Zeitpunkt

Der Zeitpunkt spielt bei einer Veredelung durchweg eine wesentliche Rolle. Edelreis wird schon im Winter geschnitten. Bestenfalls findet das so um die Weihnachtszeit herum statt. Danach ist die Lagerung etwas anspruchsvoller. Es muss sich um einen kühlen und dunklen Ort handeln. Der Edelreis selbst fühlt sich dann wiederum in Sand sehr wohl. Es wäre natürlich möglich, die Veredelung schon im Winter durchzuführen, doch das muss nicht sein. Eventuell wären die Temperaturen auch nur ein schwer einzuschätzender Faktor, der für Laien schnell zur Schwierigkeit werden kann.

Besser sind die Chancen, wenn bis zum Frühjahr gewartet wird. Ideal erweisen sich die Monate März oder April, denn hier stimmen die Voraussetzungen am ehesten. Die ersten Erfolge sind rund ein Jahr später auch schon zu sehen. Dann wird auch klar, ob alles richtig gemacht wurde. Im Anschluss ist dann exzellenter Genuss an der Reihe, denn die veredelten Obstbäume tragen schon bald leckere Früchte, die dem eigenen Geschmack entsprechen.